Zurückblicken auf WORT:KLANG 29. Oktober 2025

#wort:klang

© Edmund Moehrle

Intensive Begegnungen, künstlerische Hochgenüsse aus verschiedensten Genres, neu entdeckte Orte und ein Austausch zwischen Kulturen und Menschen: Das und vieles mehr kommt uns in den Sinn, wenn wir an das Festival WORT:KLANG zurückdenken. Vom 24. bis 28. September haben wir gemeinsam mit den Ausstellungsräumen L WIE MATERIE rund um das Schloss Salem zahlreiche Kunstformen und Akteure zusammengebracht und einen interdisziplinären Dialog ins Leben gerufen, der nachhaltig wirkt.

Die Festivaleröffnung fand vor dem Forsthaus in Salem unter einem uralten Kastanienbaum statt. Johanna Knöpfle und Christian Siegmund, die künstlerischen Leiter des Festivals, begrüßten das Publikum und stellten das Programm vor.

Johanna Knöple und Christian Siegmund stellen das Programm des Festivals vor

© Edmund Moehrle

Die Festivaleröffnung: aufmerksam zuhören und dabei ein Gläschen Sekt genießen

© Edmund Moehrle

Das vielseitige Programm reichte von der Ausstellung KON:TEXT und der arabisch-deutschen Lesung QAMAREEN: Zwei Monde über das Filmscreening Films to Watch Days Go By, den Affentalk und die Konzertperformance Goethe & Dante bis zum Hörspielhütte-Projekt Ich bin da, wo du mich findest.

Die Ausstellung KON:TEXT in den Räumen von L wie Materie

© Edmund Moehrle

Dr. Roland Hilgartner vom Affenberg Salem bei seinem Vortrag in der Alten Säge

© Edmund Moehrle

Die Höspielhütte im wild-romantischen Garten des Forsthauses

© Edmund Moehrle

Ein Herzstück des Programms bildeten die persönlichen 1:1 Begegnungen, bei denen Künstler:innen und Besucher:innen in einem „Blind Date“ direkt miteinander in Kontakt traten. Diesmal ging es nicht nur um Musik: Künstler:innen aus den unterschiedlichsten Genres erweiterten das 1:1 Erlebnis und experimentierten mit neuen Facetten dieses Formats. Wir haben ein paar Eindrücke für euch gesammelt:

Das war so berührend, verbindend, bewegend und aufdeckend. Das gelesene Stück setzte genau da an, wo ich mich selbst oft entdecke, wo ich am liebsten verdränge. Krieg, Flucht und Angst möchte ich oft nicht spüren. Und doch dringt es genau dort wieder durch. (…) Vielen Dank für deine Offenheit, deinen Mut und auch deine Tränen. Der Moment war sehr wahrhaftig und lebendig. Aus tiefsten Herzen ein Dankeschön.

Die Schönheit deiner Seele hat mich erreicht, zusammen mit der Geschichte dieses Ortes und dem Charme deines Kostüms. Danke, dass du mir einen magischen Moment geschenkt hast.

Bei den 1:1 Begegnungen lasen ein Schauspieler und eine Autorin Gedichte und Geschichten vor, Musiker:innen verzauberten die Gäste, ein Sounddesigner entführte sie in ungeahnte Klangräume und ein Fotograf hielt flüchtige Augenblicke fest:

Dein Blick, mit und ohne Kamera, hat mir erlaubt, etwas tiefer in mich hineinzuschauen.

Einfach berührend, die absolute Aufmerksamkeit eines Menschen zu bekommen.

Der Fotograf Matthias Schenkl bei einer 1:1 Begegnung

© Edmund Moehrle

Eine 1:1 Begegnung im Lagerhäusle in Frickingen mit der Sängerin Jeannine Hirzel

© Rose Hunt

Die 1:1 Begegnungen fanden in der gesamten Region statt, vom Feuchtmayer Museum in Salem über das Kulturschutzgebiet Omega B in Überlingen, bis hin zum inklusiven Kultur-Restaurant Lagerhäusle in Frickingen. Auch in Salem haben wir neue Veranstaltungsorte entdeckt: die Alte Säge - in der Filmvorführung, Lesung und Affentalk stattfanden - und das ehemalige Backhäuschen der markgräflichen Familie.

Die spektakuläre Schlossbibliothek war Schauplatz der Konzertperformance „Goethe & Dante“ – einem fiktiven Dialog zwischen zwei Giganten der Weltliteratur, dargestellt mit Musik, Texten und Sounddesign.

Christian Siegmund: Regisseur und Sprecher in Goethe & Dante

© Edmund Moehrle

Der Abend mit den beiden Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und Dante Alighieri passte sich perfekt in die künstlerische Vorgabe des Festivals ein. (…) Die Schöpfer der Inszenierung vermochten die beiden Dichterfürsten in einen direkten Dialog zu bringen und zeigten so auch die Kraft von Kunst auf. In der Performance wurden Gesang, Schauspiel, Musik, Historie, Aktionismus zu einem stimmigen kunstvollen Ganzen verwoben. Stimmig war auch der Aufführungsort. Kein anderer Ort wäre für eine Performance über Dichter besser geeignet als eine Bibliothek.

Mardiros Tavit, Südkurier

Mirella Vinciguerra (Klavier) und Theresa Kronthaler (Gesang) in Goethe & Dante

© Edmund Moehrle

Der italienische Schauspieler Andrea Macaluso in Goethe & Dante

© Edmund Moehrle

Das Team von Goethe & Dante: Theresa Kronthaler, Mirella Vinciguerra, Andrea Macaluso, Christian Siegmund und Marco Mantovani (von links nach rechts)

© Edmund Moehrle

Kulinarik und Gemeinschaft

Sara Mateus, alias Mama Afrika, sorgte für das leibliche Wohl: Mit afrikanischen Gewürzen und interkulturellen Rezepten war das Essen ein unverzichtbarer Bestandteil des Festivalerlebnisses. Trotz des herbstlichen Wetters war die Stimmung offen und lebhaft: Man konnte mit einem Drink in der Hand durch den wild-romantischen Garten spazieren, an den Tischen unter den Obstbäumen sitzen und plaudern, sich in der Hörspielhütte gemütlich machen und mit den verschiedensten Menschen ins Gespräch kommen.

Unter den Obstbäumen im Garten des Forsthauses

© Edmund Moehrle

Nachklang und Ausblick

Auch Wochen nach dem intensiven Festivalwochenende hält die Wirkung an - zwischen Austausch, Gemeinschaft und bleibenden Erinnerungen. Eine Ausstellung in L WIE MATERIE wird zum Jahreswechsel erste Ergebnisse der fotografischen 1:1 Momente erneut sichtbar machen.

Kunst und Kultur haben Salem für drei Tage neu verbunden. Ein großes Dankeschön gilt allen Künstler:innen, Helfer:innen und Gastgeber:innen, die mit ihrem Engagement und ihrer Offenheit dieses vielseitige Festival ermöglicht haben.

Ein Zitat einer Besucherin nach ihrer persönlichen 1:1 Begegnung beschreibt perfekt das herrliche, nostalgische Gefühl, das wir beim Zurückblicken auf dieses besondere Festival verspüren:

Das Ende habe ich sehr bedauert. Es war wunderschön doch leider so kurz. Genau wie die schönen Momente am Anfang des Herbstes.

Johanna Knöpfle, Christian Siegmund und Franziska Ritter - Die Künstlerischen Leiter des Festivals und von 1:1 CONCERTS

© Edmund Moehrle

Vielen Dank auch an alle unsere Partner, Förderer und Sponsoren: Das Haus Baden, LOTTO Baden-Württemberg, Kulturamt Landratsamt Bodenseekreis, Gemeinde Salem, Oberschwäbische Elektrizitätswerke, Die Zieglerschen / Leopoldschule Altshausen, Josef-Wagner-Stiftung, Linzgau Shuttle, Familientreff Salem, Fluctuating Images, Linzgau Buchhandlung, Sonett, Baustoffgruppe Salem, Natursteinpark Salem, Klavierhaus Heinzelmann, Getränke Reck, Sara Mateus - Mobilköchin Mama Afrika, BK Messebau, gs-electric Veranstaltungstechnik, Bodensee Kelterei Widemann, Affenberg Salem, Wolfgang Knöpfle, Feuchtmayer Museum, Lagerhäusle, Kulturschutzgebiet OMEGA B, Alter Bahnhof Salem, Saiteninstrumente Salem.

Nächste