Workshop "Kuratieren" an der HfMDK Frankfurt
25. April 2025
#nachwuchsförderung

Soundwalks mit Besucher:innen des Industriemuseums
Im Sommersemester 2025 bietet Franziska Ritter unter dem Titel “Hear the Unheard” an der HfMK Frankfurt ein interdisziplinäres Projektseminar im Rahmen des Programms der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 für Studierende an. Der 1:1 CONCERTS e.V. stärkt mit dieser Praxiskooperation erneut die Nachwuchsförderung.
Die Kulturhauptstadt Chemnitz lenkt 2025 unter dem Motto „C the Unseen“ den Blick auf das Ungesehene und Unentdeckte der ostdeutschen Metropolregion, die einst mit Eisenguss, Maschinenbau und Textil als Industrie-Hochburg das Leben der Menschen prägte. In Kooperation mit dem Industriemuseum Chemnitz soll in diesem Workshop „Hear the Unheard“ das Unerhörte dieses Industrieerbes musikalisch/szenisch erfahrbar gemacht werden. Der Workshop findet in Vorbereitung des Musikfestivals UN:HEARD SOUNDS OF INDUSTRY statt, sowohl das Museums- als auch das Festivalteam mit dem Soundkünstler Jonas Urbat geben einen praxisnahen Einblick in kuratorische Praktiken und stehen beratend zur Seite.
In kokreativer Arbeitsweise sollen in interdisziplinären Teams drei künstlerische Interventionen zu ausgewählten Industriethemen wie z.B. Robotik, Textil oder Mobilität erarbeitet werden, die sich auf eine ganz persönliche Art und Weise mit Industriekultur auseinandersetzen. Die Interventionen entstehen im Wechselspiel mit einem selbstgewählten Ausstellungsobjekt und einer räumlichen Situation vor Ort in der Dauerausstellung des Industriemuseums. Eine Kooperation mit Musiker*innen der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz und der freien Szene kann aufgebaut werden.
Erster Recherchepunkt wird dabei John Cage „MUSEUMCIRCLE“ Projekt sein, bei dem der Zufall als Kurator eine tragende Rolle spielt. Welche weiteren kuratorischen Praktiken kann ich für die Konzertgestaltung verwenden? Was macht eine gute Dramaturgie aus und wie gestalte ich ein authentisches und resonanzreiches Konzerterlebnis? Von Konzeption bis Durchführung werden in diesem Workshop alle Phasen einer Projektrealisierung spielerisch erprobt: von der ersten konzeptionellen Idee, über Materialrecherche, Werkauswahl, ggf. Komposition, Fragen der Zielgruppe und Publikumsinteraktion, Raumgestaltung, Inszenierung und Vermittlung, bis hin zu Marketing, Budgetplanung und Logistik sowie Dokumentation.
Die Interventionen sollen am Samstag, den 12. Juli 2025 als halböffentliche Veranstaltung in einer Art Wandelkonzert im Industriemuseum Chemnitz erlebbar sein. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit einer Erweiterung, Vertiefung und Skalierung der Projekte zum Festival im November 2025 ist wünschenswert. Es wird eine zweite Workshop-Phase ab Mitte Oktober geben, der Festivalzeitraum ist der 6. bis 8. November 2025 in Chemnitz. Hier können auch neue Studierende noch mitwirken.