„Mut zur Utopie“ wird Wirklichkeit – Start der TONALi‑Residenz
10. Dezember 2025
#residenz #utopie #tonali
Anfang Oktober öffnete sich in Hamburg ein für uns ganz neuer Resonanzraum: Im Rahmen der mit dem TONALi Award „Mut zur Utopie“ verbundenen künstlerischen Residenz starteten unsere künstlerischen Leiter:innen Franziska Ritter und Christian Siegmund ihr gemeinsames Projekt mit den TONALi‑Akademist:innen des ersten Jahrgangs. Der Auftakt-Workshop markiert den Beginn eines ko-kreativen Prozesses, der in die kuratierte „Soziale Symphonie Nr. 3“ beim TONALi Festival 2026 am 3. Juli 2026 münden wird.
Die kreative Energie des Workshops sorgte für gute Stimmung!
Die künstlerische Arbeit sollte thematisch ganz im Zeichen des Preises sein: der Utopie. Die beiden Kurator:innen entschieden sich ganz bewusst für diesen Titel. In einer Zeit, die stark von dystopischen Weltschwingungen geprägt ist, soll die Utopie in der Arbeit mit den Akademist:innen ein leuchtender künstlerischer Gegenentwurf werden – als Haltung, als Begegnung, als Möglichkeit, Neues wachsen zu lassen.
Vor Beginn des ersten Workshops erhielten die Akademist:innen die Aufgabe der „15 Minuten für eine (U)Topie“: Sie sollten im Radius von 150 m im Umkreis der Akademie nach einem Ort, einem Moment oder Zustand suchen, in dem sich Potenzial, Möglichkeit oder besondere Qualität für Wandel spüren ließ. Diese Fundstellen wurden Topien genannt: konkrete Ausgangspunkte für das, was wir sonst so gern in die Ferne verlegen – die Utopie im Hier und Jetzt.
Die Topie „Du oder ich?“ der Akademistin Viviane Ruof.
Die Akademist:innen dokumentierten ihre Topien durch Skizzen, Klänge, Fotos oder Fundstücke, und stellten ihre Entdeckungen vor – poetisch, sinnlich, nah an der eigenen Wahrnehmung. Orte des Lichts, der Stille, der Begegnung mit Zufälligem – kleine Inseln von Möglichkeit im urbanen Raum.
Der nächste Schritt war der Begegnung gewidmet: „15 Minuten für eine SYNTOPIE“. Je zwei Musiker:innen (die auch in dieser 2er-Konstellation während ihrer Ausbildung für je ein Hamburger Gebiet des sogenannten „Kunstschutzgebiets” künstlerische Interventionen entwickeln) bildeten ein Tandem aus ihren Topien, verbanden deren Visionen und entwickelten daraus eine musikalische Intervention, gewidmet einer Person dem „Kunstschutzgebiet“. Diese Miniaturen wurden am Freitag im TONALi‑Saal vorgestellt – begleitet von den Eingeladenen, dem TONALi‑Team und vielen neugierigen Zuhörer:innen. Dabei entstand ein vielgestaltiges Showing, das berührte: Klang wurde zu Geste, Musik zu Dialog, Utopie zu gelebter Realität. Zwischen stiller Achtsamkeit und spielerischem Erkunden eröffnete sich ein Resonanzraum aus Formaten und Experimenten, in dem aus individuellen Impulsen gemeinschaftliche Energie wuchs.
Diese urbane Syntopie von Henrike Henoch und Pau Llopp erklang für ein älteres Ehepaar mit Fahrrädern.
Bei der Syntopie von Ípek Atila und Emilia Durka durften Worte Klänge werden.
Mit dieser ersten Etappe der Residenz beginnt eine Reise, die neugierig macht auf den kommenden Prozess macht – und den Mut zur Utopie spürbar werden lässt. Schon jetzt laden wir alle ein, am 3. Juli 2026 in der Elbphilharmonie Hamburg dabei zu sein, wenn die Soziale Symphonie Nr. 3 erklingt – eine Symphonie, gewachsen aus vielen kleinen Topien.
Pau Llop entdeckt Utopien mit der Posaune.